Selma - In Sehnsucht eingehüllt

Texte von Selma Meerbaum-Eisinger (1924-1942) und Musik vom Ensemble „Klang und Kontemplation“ aus Chemnitz

Die OMAS GEGEN RECHTS der Regionalgruppe Halle hatten in Zusammenarbeit mit der eeb Sachsen-Anhalt am 15. November 2024 zu einer besonderen Veranstaltung eingeladen.

KuK aus Chemnitz stellte Leben und Werk von Selma Meerbaum auf eindrucksvolle Weise vor. Gedichte und eingängige Klänge wechselten sich ab. Nach jedem Gedicht konnte man den Worten zu Klängen von Chello, Harfe und Violine noch einmal nachspüren und Selmas Stimmung fühlen. Auch ganz besondere Instrumente hielten die Ensemblemitglieder bereit - zum Beispiel den Regenstab zu "Ich bin der Regen". 

1942 wurden Selma und ihre Eltern in das Zwangsarbeitslager Michailowka deportiert. Beim Bau einer Straße, die bis in den Kaukasus reichen sollte, mussten sie Schwerstarbeit verrichten. Entkräftet starb Selma dort am 16. Dezember 1942 an Typhus. Sie wurde nur 18 Jahre alt.

Die Gedichte, die sie hinterließ, bewegen Laien und Experten, Junge und Alte noch heute gleichermaßen. Ihre Liebes- und Naturlyrik gehört neben dem Werk von Rose Ausländer und Paul Celan zur ausgelöschten deutsch-jüdischen Kultur der Bukowina. 

So blau liegt es über dem schneeweißen Schnee 
und so schwarz sind die grünen Tannen,
daß das ganz leise hinhuschende Reh
so grau ist wie nie beendbares Weh,
das man doch so gern möchte bannen.
... Aus "Farben", 18.12.1939